Kuriose Meldungen |
21.02.2004
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Quelle: Südwestpresse vom 21.02.2004, Agentur: -, Ort: Öhringen
Mit zwei besonders rabiaten Rasern hatte sich das Amtsgericht Öhringen zu befassen. Sie haben einen Autofahrer massiv genötigt und mit einer Pistole bedroht.
HANS GEORG FRANK
Zwei Türken aus Nürnberg, 20 und 21 Jahre alt, wollten auf der Autobahn 6 bei Öhringen einem Künzelsauer zeigen, wo Bartel den Most holt. Der Hohenloher hatte nach der Auffahrt seinen Suzuki so zügig auf den linken Streifen gesteuert, dass der 21-Jährige seinen Mercedes von Tempo 180 stark drosseln musste. Dieses Manöver missfiel dem Ausgebremsten, weshalb er lichthupend bis auf einen Meter an den mit drei Personen besetzten Kleinwagen auffuhr.
Die beiden Insassen des Mercedes wollten den Suzuki-Fahrer zur Rede stellen und versuchten ihn auf einen Parkplatz zu dirigieren. Über mehrere Kilometer wurde er massiv bedrängt und mehrmals ausgebremst. Ein Kumpel des 21-Jährigen, unterwegs mit einem Honda, mischte mit, gemeinsam versuchten sie das Auto aus Hohenlohe in die Zange zu nehmen. Als der Suzuki-Fahrer nicht reagierte, soll einer der Insassen des Mercedes eine Pistole gezogen haben, gab der Bedrohte zu Protokoll. Die Türken stritten den Waffeneinsatz ab.
Die beiden Raser wurden vom Amtsgericht wegen Nötigung und Bedrohung zu Geldstrafen von 1400 und 1000 Euro verurteilt. Ihre Führerscheine behielt der Richter noch während des Prozesses ein. Für vier Zeugen wird wegen Meineids ermittelt. Ihre entlastenden Aussagen unter Eid hält der Richter für gelogen. |
20.02.2004
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Quelle: Südwestpresse vom 20.02.2004, Agentur: LSW, Ort: Laupheim
Als Freund und Wecker hat sich die Polizei in Laupheim betätigt. Wie die Beamten berichten, hat eine Streife einen friedlich schlummernden Firmenchef mitten in der Nacht aus dem Büro-Tiefschlaf geholt. Die zwei Polizisten hatten bei einer Routinefahrt durch ein Industriegebiet in der Nacht zum Donnerstag ein Auto mit weit geöffneten Türen vor einem Firmengebäude entdeckt. Die Beamten befürchteten eine Straftat und pirschten vorsichtig durch das Gebäude. Hinter der einzigen verschlossenen Tür hörten sie lautes Schnarchen. Durch energisches Klopfen weckten sie den Schläfer - es war der Chef der Firma. Er habe am frühen Abend sein Auto entladen und noch einiges in der Firma erledigt, bevor ihn die Müdigkeit übermannte, erklärte der Mann den Beamten.
die Müdigkeit muss ihn ja wirklich angefallen haben, wenn er nicht mal mehr die Autotüren schliessen konnte |
20.02.2004
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Einbrecher muss in Psychiatrie | |
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Quelle: Südwestpresse vom 20.02.2004, Agentur: LBY, Ort: Hof/Stuttgart
Wegen eines Einbruchs ins baden-württembergische Finanzministerium sowie weiterer Straftaten ist gestern ein 24-Jähriger zu neun Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht Hof ordnete ferner die Unterbringung des Mannes in der Psychiatrie an. Der Angeklagte hatte alle ihm zu Last gelegten Straftaten gestanden. Er war im November 2002 in Stuttgart über ein Baugerüst in das Ministerium eingestiegen. Dort entwendete er Werkzeuge und Büromaterialien im Wert von rund 500 Euro. Damals sei er mittellos, ohne Arbeit und Wohnsitz gewesen. Das Diebesgut wurde mittlerweile an die Behörde zurückgegeben. Auf sein Konto geht auch der Diebstahl eines Dienstwagens der Deutschen Bahn. Der Mann war im oberfränkischen Schirnding gefasst worden, wo er eine Scheune angezündet hatte.
Der Vorsitzende Richter sprach in seiner Urteilsbegründung von einem "Einbruch aus Neugier". Die Schuldfähigkeit des Angeklagten sei stark eingeschränkt gewesen; er sei deswegen aber keineswegs schuldunfähig. Die Einweisung in die Psychiatrie begründete das Gericht mit dem "hohen Aggressionspotenzial" und der Gefahr weiterer Straftaten. Mit dem Urteilsspruch folgte die Kammer dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Verteidiger forderte für den 24-Jährigen eine sechsmonatige Bewährungsstrafe und eine freiwillige Behandlung in einem psychiatrischen Krankenhaus. |
19.02.2004
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Quelle: Südwestpresse vom 19.02.2004, Agentur: AP, Ort: Huntsville
"Galgensoße" und "Leichenstarren-Reis": Das sind zwei von 42 Rezepten, die Gefängniskoch Brian Price in einem Kochbuch zusammengestellt hat. Sie haben eines gemeinsam: Es handelt sich um Henkersmahlzeiten, die Häftlinge in Huntsville (Texas) vor ihrer Hinrichtung erhielten. Price hat nach eigenen Worten 220 Henkersmahlzeiten zubereitet.
"tolle" Namen für die Gerichte |
19.02.2004
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Heinrich VIII. war der erste kickende Monarch | |
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Quelle: Südwestpresse vom 19.02.2004, Agentur: dpa, Ort: London
Der englische König Heinrich VIII. (1491-1547) - bekannt für seine sechs Frauen - war ein Sportfan. Bei ihm handelt es sich um den ersten Fußball spielenden Monarchen. 1526 bestellte er jedenfalls "ein Paar Schuhe für Fußball". Diesen Eintrag hat jetzt die Historikerin Maria Hayward entdeckt. Die Fußballschuhe kosteten vier Schillinge, was heute etwa 150 Euro entspricht. Zum Zeitpunkt der Bestellung war der König noch nicht so dick wie auf dem bekannten Porträt seines Hofmalers Hans Holbein, sondern war sportlich und prahlte gerne mit seinen muskulösen Waden.
"Er war sehr ehrgeizig", sagt Hayward. "Und wie es sich für einen Monarchen geziemt, nimmt man an, dass er immer gewonnen hat."
Das Fußballspiel seiner Zeit hatte mit dem heutigen Sport noch wenig zu tun: Die Mannschaften bestanden jeweils aus hunderten von Spielern, das Spielfeld war kilometergroß. Als Ball diente eine aufgeblasene Schweinsblase. Jede Mannschaft versuchte, den Ball in ihr Dorf zu schießen. Dabei kam es regelmäßig zu schweren Ausschreitungen zwischen den Teams.
Später verlor der König seine Freude an dem Spiel und ließ es verbieten. |
19.02.2004
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Bischof beging Fahrerflucht | |
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Quelle: Südwestpresse vom 19.02.2004, Agentur: KNA/DPA, Ort: Phoenix
Ein US-Bischof beging Fahrerflucht nach einem tödlichen Unfall. Er hatte ausgesagt, dass er glaubte, ein Tier überfahren zu haben. Jetzt erging der Schuldspruch.
Thomas OBrien (68), früherer Bischof von Phoenix (Arizona), ist der Unfallflucht mit Todesfolge für schuldig befunden worden. Das Strafmaß für den Bischof wurde mit dem einstimmigen Spruch der Geschworenen noch nicht bekannt gegeben; als Datum für die Urteilsverkündung wurde der 12. März angesetzt.
Die Strafe kann laut Gesetz von Bewährung bis hin zu drei Jahren und neun Monaten Haft ohne Bewährung lauten. OBrien ist laut US-Medienberichten der erste US-Bischof, der wegen eines solchen Vergehens belangt wird.
Die acht Geschworenen befanden ihn für schuldig, im vergangenen Juni einen Fußgänger tödlich verletzt zu haben und weitergefahren zu sein. OBrien war daraufhin nach 22 Jahren von der Leitung der Diözese zurückgetreten.
Der Wagen des Bischofs wurde durch Zeugen identifiziert und wies deutliche Unfallspuren auf. Die Ermittler entdeckten zudem Blutspuren auf dem Autodach.
Staatsanwalt Anthony Novitsky hatte OBrien in seinem Plädoyer vorgeworfen, auch nach dem heftigen Aufprall die Fahrt fortgesetzt zu haben. Bereits nachdem die Polizei öffentlich nach dem Pkw des Täters fahndete, habe der Bischof versucht, seine zerstörte Windschutzscheibe reparieren zu lassen. OBriens Verteidigung machte geltend, dass das Opfer (43) dunkle Kleidung getragen und einen zweifach höheren Alkoholpegel im Blut aufgewiesen habe als zulässig, als er vom Auto erfasst wurde.
Der Bischof selbst sagte vor Gericht aus, er habe das Unfallopfer vor und nach dem Aufprall nicht gesehen. Hätte er einen Menschen gesehen, statt nur einen lauten Knall zu hören, wäre anzuhalten die "normale menschliche Reaktion" gewesen. So aber habe er angenommen, sein Wagen sei von einem Stein getroffen worden oder er habe einen Hund oder eine Katze angefahren.
Nach Behördenangaben wäre OBrien nicht wegen einer Straftat belangt worden, wenn er nach dem Vorfall ordnungsgemäß auf die Polizei gewartet hätte. |
19.02.2004
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Gefälschtes Zeugnis vergessen | |
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Quelle: Südwestpresse vom 19.02.2004, Agentur: -, Ort: -
Ein Schüler aus Lörrach, der sich mit einem gefälschten Zeugnis um eine Lehrstelle beworben hat, ist über seine eigene Schusseligkeit gestolpert. Der 18-jährige nahm die "Korrekturen" in einem Kopierladen vor. Pech nur, dass er dort das Original liegen ließ. Der Ladenbesitzer schickte nach Angaben der Polizei das Zeugnis an die Schule. Die Schulleitung erstattete prompt Anzeige wegen Urkundenfälschung - und aus der Lehrstelle wird jetzt vermutlich auch nichts. |
19.02.2004
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Ins Ministerium eingestiegen | |
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Quelle: Südwestpresse vom 19.02.2004, Agentur: LSW, Ort: Hof/Stuttgart
Ein 24 Jahre alter Maler steht seit gestern im bayerischen Hof vor Gericht, weil er in das baden-württembergische Finanzministerium in Stuttgart eingebrochen hat. Der Anklage zufolge hat der Arbeitslose im November 2002 vor allem Büromaterialien und Werkzeuge im Wert von rund 500 Euro gestohlen. Er habe die Gegenstände für die Berufsschule gebraucht, sagte der Mann in seinem Geständnis vor dem Landgericht. Das Diebesgut wurde zwischenzeitlich gefunden und an die Behörde zurückgegeben.
Der Angeklagte sagte im Prozess, er sei über ein Baugerüst in das Ministerium eingestiegen. Damals sei er mittellos, ohne Arbeit und Wohnsitz gewesen. Nach dem Einbruch habe er mit dem Zug nach Prag fahren wollen. Weil ihm übel wurde, stieg er im oberfränkischen Schirnding aus. Dort habe er einen Dienstwagen der Bahn gestohlen. Wenig später habe er mit dem Auto auf schneeglatter Straße einen Unfall gebaut. Schließlich wollte er sich in einer nahe gelegenen Scheune wärmen, schilderte der Angeklagte. Deshalb habe er Stroh in einem Metalltrichter angezündet. Polizisten nahmen den 24-Jährigen wenig später in der Scheune fest, bemerkten aber das Feuer nicht. Etwa drei Stunden danach brannten die Scheune und ein weiterer benachbarter Stadel ab.
Das Urteil wird möglicherweise bereits heute gesprochen. |
19.02.2004
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Feldpost kommt nach 60 Jahren wieder zurück | |
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Quelle: Südwestpresse vom 19.02.2004, Agentur: LSW, Ort: Bretzfeld
Ein englischer Sammler hat sie auf einem Flohmarkt gekauft: 30 Feldpostbriefe, vor 60 Jahren geschrieben. Der Verfasser ist tot, nun hat sein Sohn die Briefe erhalten.
30 Feldpostbriefe eines Soldaten aus Trier sind 60 Jahre nach ihrer Entstehung im englischen Halifax auf einem Flohmarkt aufgetaucht. Briefe, wie sie die Soldaten im Zweiten Weltkrieg (1939 - 1945) in großer Zahl heim an ihre Familien schickten. Gekauft hat sie der englische Sammler Peter Greenway. Unter Militaria-Freunden sind die Umschläge mit Reichsadler, Hakenkreuz und Ortsstempel begehrt. Greenway aber erwarb das Bündel, weil er die Briefe den Eigentümern zurückgeben wollte.
Der Soldat Walter Banz schrieb die meist nur wenige Seiten umfassenden Nachrichten von 1940 bis 1945 an seine Familie in Trier, Ortsteil Ehrang, Adolf-Hitler-Straße 132. "Es sind so viele Briefe - mit einem Foto von Banz samt Kameraden, mit Schilderungen des Soldaten-Alltags, mit Nachweisen von Lazarett-Aufenthalten", berichtet Greenway.
Der 52-Jährige hatte gehofft, dem Verfasser Walter Banz die Briefe zurückgeben zu können. Doch Banz Schwester erzählt, ihr Bruder sei schon vor ein paar Jahren gestorben. Die 84-Jährige, die in Köln lebt, mochte Greenway den unerwarteten Fund nicht abnehmen, obwohl der Engländer kein Geld dafür haben wollte. "Die Zeiten sind vorbei, warum denn jetzt wieder mit diesen alten und zum Glück vergessenen Geschichten anfangen", sagt die Frau. Kontakt zu ihrem Bruder, der sich nach dem Krieg als Steuerberater im Westerwald niederließ, habe sie kaum gehabt.
Greenway ließ nicht locker. Er machte den Sohn des Briefeschreibers ausfindig und schickte dem 56-jährigen Detlef Banz den Packen per Luftpost nach Bretzfeld im Hohenlohekreis. "Mein Vater hat fast nie über den Krieg gesprochen", erinnert sich der Sohn, der als Familientherapeut immer wieder mit Konflikten in Familien zu tun hat, die er auch auf schmerzhafte Erfahrungen im Krieg zurückführt. "Da ist man als Therapeut nun ganz unerwartet selbst betroffen", meint der Vater zweier Kinder. Banz will das unerschlossene Kapitel Familiengeschichte nun mit seinen beiden Geschwistern aufarbeiten.
Max Plassmann, Leiter des Düsseldorfer Universitätsarchivs und Feldpostexperte, sieht in dem Fall vor allem für die Familie einen großen Gewinn. "Es ist ungewöhnlich, dass Briefe in dieser Zahl an Angehörige zurückkommen." Möglicherweise seien die Briefe über eine Haushaltsauflösung in den Militaria-Handel gelangt. "Für einzelne Feldpostbriefe besonders von Prominenten oder mit Schilderungen von Kampfhandlungen werden schon einmal bis zu 50 Euro pro Stück oder noch mehr gezahlt." Vor allem in der Neonazi-Szene blühe das Geschäft mit den Briefen.
Die Forschung nutzt die Feldpost nach Plassmanns Darstellung mit Vorsicht. "Immerhin haben die Soldaten ihre meist tausenden Briefe pro Person unter Zensur oder Selbstzensur geschrieben, so dass meist nur unter Hinzunahme anderer Quellen gültige Aussagen über eine Situation zu treffen sind." Zudem gebe es in den Archiven nur wenig Feldpost. Der Forscher rechnet damit, dass in den nächsten Jahren, wenn die Kriegsgeneration stirbt, über Nachlass-Auflösungen viele Briefe in Umlauf kommen. |
18.02.2004
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Beim Training im Pool ertrunken | |
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Quelle: Südwestpresse vom 18.02.2004, Agentur: dpa, Ort: Johannesburg
Einer der herausragenden Unterwasser-Hockeyspieler Südafrikas ist beim Training in einem Pool ertrunken. Morkel Swart hatte gemeinsam mit einem Teammitglied versucht, so lange wie möglich unter Wasser zu bleiben. Mit Bleigewicht, Tauchmaske und Stoppuhr hatte der 23-Jährige am Wochenende das Training begonnen. Als er ungewöhnlich lange abgetaucht blieb, fanden ihn seine Freunde bewusstlos am Pool-Boden. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.
Unterwasser-Hockeytrainer Stephan Woodborne nannte den Tod des Nationalspielers einen schweren Verlust für Südafrika und die Nationalmannschaft.
Unterwasser Hockey? Wie geht das denn? |
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